(Eröterung) Das Klimawandel ist nicht zu aufzuhalten (C1+)
Der Klimawandel ist die Veränderung des
Klimas auf der Erde unabhängig davon, ob die Ursachen auf natürlichen oder
menschlichen Einflüssen beruhen. Die gegenwärtige, vor allem durch den Menschen
verursachte globale Erwärmung ist schon seit langem ein wichtiges Thema. Da man
immer häufiger von Klimakatastrophen spricht, die durch den Klimawandel ausgelöst
sind, stellt sich die Frage, ob der Klimawandel überhaupt aufgehalten sein
kann, oder ob es schon zu spät sei.
Viele vertreten die Ansicht, dass der
Klimawandel schon zu weit fortgeschritten sei, als dass man die
Klimakatastrophe abwenden könnte. Im 20. Jahrhundert ist die globale
Durchschnittstemperatur um 0,74 Grad Celsius gestiegen, wobei Experten ab einer
Erwärmung um 2 Grad Celsius katastrophale Folgen befürchten. Dass die
Menschheit bis 2100 die globale Temperaturerhöhung (gemessen ab Beginn der
Industrialisierung) noch auf 1,5 Grad Celsius begrenzen könnte, ist ohne eine
sofortige und radikale Trendumkehr äußerst unwahrscheinlich, da die CO2-Emissionen
schon eine lange Zeit zu hoch sind.
Ein weiteres Argument ist, dass es keine
politische Instanz gebe, die imstande und ausreichend kompetent wäre, dieses
Problem von globaler Größe irgendwie zu lösen. Und selbst dort, wo notwendige
Kompetenzen bereits anwesend sind, heißt es noch lange nicht, dass benötigte Veränderungen
auf den Weg gebracht werden. Denn, Klima- und Energiepolitik bekommen erst dann
an Bedeutung, wenn diese in der Gesellschaft auf Interesse stoßen, wobei
verschiedene Interessengruppen, die wie Erdölindustrie oder die Automobilindustrie,
auch eine große Rolle spielen.
Dafür, dass man den Klimawandel nicht stoppen
kann, spricht außerdem die Meinung, dass in der Natur die Auswirkungen immer
verzögert zur Ursache eintreten und beim Klima sei es nicht anders. Was heute
die Temperaturerhöhung verursacht, seien die Emissionen der letzten Jahrzehnte,
nicht die, die heute entstehen. Dabei führt eine Erwärmung dazu, dass
unaufhaltsam weitere Prozesse in Gang kommen, die zu einer selbstverstärkenden
Erwärmung führen.
Auf der anderen Seite glauben viele, dass man
den Klimawandel doch aufhalten kann durch verschiedene Maßnahmen, wie die
Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Länder haben dazu schon
zahlreiche Maßnahmen beschlossen, wie die Förderung anderer Energieformen, bei deren
Gewinnung weniger CO2 freigesetzt wird. Das Ziel ist eine Energieversorgung auf
Basis der klimafreundlichen Erneuerbaren Energien (Versorgung durch Sonne,
Wind, Wasser, Erdwärme und Biomasse).
Eine weitere Möglichkeit wäre, denn
Klimawandel durch Aufforstung zu verlangsamen. Dass Bäume helfen können, den
Klimawandel aufzuhalten, ist belegt, denn sie nehmen CO2 auf. Außerdem
verdunsten sie Wasser und fördern damit die Wolkenbildung, was wiederum die
Erwärmung des Planeten bremst. Obwohl das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte
Zwei-Grad-Ziel allein durch Baumpflanzungen nicht genügt, um den Klimawandel zu
stoppen, kann es dabei viel helfen.
Wichtig für das Aufhalten des Klimawandels
ist letztlich auch der Beitrag jedes einzelnen Menschen. Zu den wichtigsten
alltäglichen Ursachen schädlicher Emissionen gehören Reisen mit dem Auto oder
Flugzeug, aber auch Heizung und Strombedarf sowie das eigene Konsumverhalten.
Das System kann der einzelne zwar nicht sofort ändern, aber er kann als Konsument
und Verbraucher täglich darauf Einfluss nehmen. Kampagnen, die die Probleme,
Ursachen und Folgen des Klimawandels vor Augen führen, würden der Gesellschaft
helfen, sich aktivieren und eine geringere CO2-Spur zu hinterlassen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide
Positionen gleich schwerwiegende Argumente haben. Der Punkt für einen Stopp ist
überschritten, es geht mehr um die Verlangsamung. Da wegen kurzfristiges Profitdenkens
umweltfreundliches Wirtschaften eher behindert als gefördert wird, mag das im
Pariser Klimaabkommen vereinbarte Zwei-Grad-Ziel schwer erreichbar sein. Doch
schließlich heißt das nicht, dass zumindest einige Folgen des Klimawandels noch
verhindern werden können. ~Kael~
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