(Erörterung) Computersucht (C2+)
„Thang, jetzt komm endlich! Dein Essen wird bald kalt!“
„Gleich Mutter, ich bin gerade im Spiel und kann das
jetzt nicht unterbrechen! Ich komme in zwei Stunden!“
Leider kennen viel zu viele Jugendliche diese Situation.
Sich stundenlang in die eigenen vier Wände zurückzuziehen und ein Spiel nach
dem anderen durchzuspielen. Die Nachteile, die diese Form der Unterhaltung
haben können, möchte ich nun erläutern.
Gerade im Alter von 10-18 Jahren spielt die
Freizeitgestaltung eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung des Charakters
und der Interessensgebiete. Wer in dieser Zeit zu wenig Abwechslung hat und
sich großteils in der virtuellen Welt der Computerspiele und Chatprogramme
aufhält, dem wird es später meist sehr schwer fallen, sich für andere Themen zu
interessieren.
Meist haben Jugendliche, welche regelmäßig Computer
spielen, im realen Leben Probleme, von denen sie glauben, dass sie nicht lösbar
sind. Diese können ihre Beziehung, ihre Bildung oder ihren Freundeskreis
betreffen. Daher ziehen sich viele in eine virtuelle Welt zurück, denn dort
gibt es all diese Probleme einfach nicht und wenn, kann man diese einfach per
Mausklick entfernen.
Weiters kann ihr soziales Umfeld und die
Kommunikationsbereitschaft stark eingeschränkt werden. Die meisten hören auf,
sich mit ihren Freunden zu treffen, da diese oft auch gerade vor der „Flimmerkiste―
sitzen. Denn häufig sind auch Gruppenzwang oder das Fehlen von Alternativen die
Motive dafür. Wenn alle Mitschüler einem Spiel verfallen sind oder sich
stundenlang in Chatrooms aufhalten, hat man fast keine andere Möglichkeit, als
es ihnen nachzumachen. Doch nicht nur negative Auswirkungen auf das
Kommunikationsverhalten können die Folge sein. Oft wird dieses Thema mit
körperlichen oder physischen Problemen in Verbindung gebracht. Aufgrund der
mangelnden Bewegung und der verkrampften Haltung können Rückenbeschwerden, steife
Glieder, oder starke Kopfschmerzen auftreten.
Ein weiterer, nicht außer Acht zu lassenden Punkt ist,
dass meist wenig Zeit für andere Dinge, wie etwa das Lernen für die Schule
bleiben. Darunter können die schulischen Leistungen stark leiden, wodurch
Jugendliche wieder in die für sie heile, virtuelle Welt flüchten. Doch es gibt
auch Alternativen zu den Computerspielen, wie man seine kostbare Zeit besser
nutzen kann.
Zum Beispiel gibt es in Vietnam zahlreiche Sportanlagen,
in denen Jugendliche sich, gemeinsam mit ihren Freunden, sportliche betätigen
können.
Doch nicht die dort gibt es diese Möglichkeit. Wer auch
nur ein bisschen kreativ ist, findet leicht eine sinnvolle und gewinnbringende
Beschäftigung. Ob Laufen oder Fahrradfahren, jegliche Art der Bewegung
revitalisiert den Körper auf natürliche Weise und stellt das innere
Gleichgewicht wieder her. Nicht nur Sport stellt eine essentielle Abwechslung zu
den Computerspielen dar. Auch sich intellektuell zu bilden, neue Eindrücke und
Erfahrungen in verschiedenen Themengebieten zu sammeln, sollte ein wesentlicher
Bestandteil der Freizeit von Jugendlichen sein. Wie schon vorher angemerkt
sollten die Leistungen in der Schule nicht vernachlässigt werden und daher
regelmäßiges Üben ebenfalls an der Tagesordnung stehen.
Nicht zu vergessen ist jedoch, das Chatten, solange es in
Relation mit anderen Tätigkeiten steht, durchaus auch positive Auswirkungen
haben kann. Denn beim Kommunizieren im Rahmen des virtuellen Raumes ist die
Übertragung von Emotionen fast ausschließlich in textueller Form möglich. Diese
Voraussetzung stellt eine ideale „Spielewiese― dar, um seinen Ausdruck zu
verbessern.
Meiner Meinung nach sollten Jugendliche bei der Wahl
ihrer Freizeitgestaltung vor allem darauf achten, dass sie möglichst
abwechslungsreich und ausgewogen ist. Ab und zu ein wenig Computer spielen
gehört, so finde ich, auch dazu, da viele Spiele durchaus auch positive Aspekte
beinhalten. Allein durch den Umgang mit diesen neuen Medien, lernt man
spielerisch sehr viel darüber. Weiters finde ich es wichtig, dass die
Freizeitgestaltung dem Alter angepasst wird. Das heißt, dass man nicht mit 16
die ganze Nacht in irgendwelchen Lokalen verbringt, bei denen die Altersbeschränkung
auf 18 Jahre festgelegt ist. Dafür ist später noch genug Zeit.
Außerdem finde ich es wichtig, dass Eltern und Lehrer die
Jugendlichen bestmöglich unterstützen. Damit meine ich, dass sie zum Beispiel
die Interessen erkennen und fördern. Die Lehrer sollten ihr Schüler früh genug
über die potenziellen Gefahren von zu viel Computerkonsum warnen.
Ich bin der Meinung, dass Jugendliche selbst entscheiden
sollten, wie sie ihre Freizeit gestalten wollen. Die Eltern sollten
Möglichkeiten zur Verfügung stellen und nur im Falle eines Problems eingreifen,
denn wer nie gelernt hat, selbst Entscheidungen zu treffen, dem wird dies
später meist schwerfallen. ~Kael~ (690 Wörter)
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