Sammlung von telc C1 Hochschule — Schriftlicher Ausdruck


Youtube

👉🏻 DeutschMuster


Kênh Discord

dành cho người Việt 🇻🇳 học tiếng Đức 🇩🇪 👉🏻 VIDU Community


(Goethe) Sollen Lehrer und Schüler auf Facebook befreundet sein? — B2 Sprechen Teil 2

 

(A) Also, heute sprechen wir über Schüler und Lehrer in sozialen Netzwerken, und zwar auf Facebook.

Von diesem Thema bin ich ganz angetan. Und ich glaube, dass Facebook eine ideale Plattform für moderne Kommunikation ist.

Deshalb möchte ich heute die Freundschaft zwischen Lehrern und Schülern befürworten.

Wo sonst können sie für ihre Schüler derart gut erreichbar sein?

(B) Freundschaftsanfragen via Facebook oder andere soziale Medien würde ich ablehnen.

Ich glaube, schulische und private Anliegen müssten strikt und streng getrennt werden. Ich würde übrigens nie eine Freundschaftsanfrage von einem Lehrer akzeptieren und zusätzlich würde ich den Lehrer noch blockieren.

(A) Facebook, Instagram, und andere soziale Netzwerke gehören aber zum täglichen Alltag von Schülern.

Über die sozialen Netzwerke werden Informationen ausgetauscht, Fotos gezeigt und von anderen kommentiert.

Die virtuelle Kommunikation wird auch immer mehr von Lehrern genutzt.

Es ist doch eine Art Vertrauensbeweis, wenn Schüler mit ihren Lehrern befreundet sein wollen.

(B) Ich bin mit Ihnen nur teilweise einverstanden.

Es ist zwar eine Art Vertrauensbeweis, aber das ist inzwischen so umstritten, dass in manchen Ländern die Interaktion von Lehrern und Schülern via Facebook verboten wurde.

Eine „Freundschaft“ auf Facebook lenkt aber vom eigentlichen Zweck der Sache ab, nämlich einer digitalen Hilfestellung für die Lehrer-Schüler-Kommunikation.

Stattdessen erfahren die Schüler dank Facebook plötzlich mehr über ihren Lehrer, als sie vielleicht wissen wollen – und umgekehrt. Fotos, mit wem sie befreundet sind, wo sie sich aufhalten und was sie gerade machen.

(A) Es gibt doch aber Privatsphäre-Einstellungen.

Man kann z.B. auswählen, wer die zukünftigen Beiträge sehen soll.

Man kann ja auch festlegen, wer seine Stories sehen kann.

(B) Aber jetzt mal ehrlich: Wer macht davon schon konsequent Gebraucht? Ich meine, von diesen Einstellungen.

Eine offene Atmosphäre ist durchaus angenehm, außerhalb der Schuler sollten aber beide Seiten auf ihre Privatsphäre achten – die Lehrer, um eine gesunde Distanz zu wahren, und die Schüler, weil sie es später vielleicht doch einmal bereuen werden, ihre Partyfotos für alle sichtbar gepostet zu haben.

Facebook ist ja eine Freundschaftsplattform. Aber Lehrer und Schüler sind schon vom Grundsatz her keine Freunde.

Man sollte also eine autoritäre Distanz wahren, sich auf dem Flur oder per Mail austauschen – aber bitte nicht auf Facebook.

(A) Bezüglich der autoritären Distanz habe ich eine ganz andere Meinung. Autorität geht nicht durch Nähe oder eine größere Vertrautheit verloren, ganz im Gegenteil.

Das nennt man die „Neue Autorität“, und die wird als Schulkonzept mittlerweile an vielen Schulen umgesetzt.

Es geht hierbei nicht um „Pseudofreundschaften“, sondern um eine neue Umgangsweise miteinander.

(B) Ja, Ihre Argumente sind sehr überzeugt. Aber meiner Meinung nach ist es nicht in Ordnung, wenn Schüler und Lehrer befreundet sind.

Ich finde, Lehrer brauchen nicht unbedingt zu wissen, was ihre Schüler in der Freizeit machen.

Anders ist es, wenn man eine geschlossene Gruppe mit allen Mitschülern und Lehrkräften hat. Dort kann man z.B. Infos austauschen und Termine vereinbaren.

In einer Gruppe können alle Mitglieder miteinander kommunizieren, egal ob sie bei Facebook befreundet sind oder nicht.

(A) Aber dann wären sie Schüler ohne Facebook-Account deutlich im Nachteil.

Sie wären gezwungen, sich einen solchen anzulegen, um dieselben Vorteile wie die anderen Mitschüler zu genießen und auch in Gruppenchats mitreden zu können.

Ich kann aber dem nicht widersprechen, dass Facebook ein sehr nützliches Hilfsmittel sein kann, wenn man z.B. eine Frage zur Hausaufgabe oder zum Abgabetermin stellen möchte.

(B) Das sehe ich aber total anders.

Wenn ich mich jetzt noch in die Lage meiner Lehrer hineinversetze, macht das die Sache auch nicht besser: Wollen die wirklich nach Feierabend von zu Hause aus immer noch Facebook-Nachrichten von Schülern beantworten, weil sie es nicht geschafft haben, ihnen richtig zuzuhören?

(A) Da kann ich Ihnen leider nicht widersprechen, selbst wenn ich es wollte.

Dann könnten wir also festhalten, dass die Frage beides hat: Vor- und Nachteile.

Und da eine solide Schüler-Lehrer-Kommunikationskultur von großer Notwendigkeit ist, wäre es ratsam, eine Alternative zu finden.

(B) Das finde ich auch. Inzwischen gibt es übrigens schon spezielle Programme für die Lehrer-Schüler-Kommunikation, mit denen Lehrer einfache Erinnerungs-SMS schicken und Schüler im Gruppenchat antworten können.

Oder man schickt halt eine ganz altmodische E-Mail, das hat bei mir bis jetzt immer funktioniert.

(A) Die Idee mit speziellen Programmen hat mir besonders gut gefallen. Dadurch kann eine gesunde Distanz gehalten werden. Ich bedanke mich bei Ihnen für dieses Gespräch.

(B) Ich danke Ihnen auch. Zusätzlich danke ich Ihnen für Ihre wertvollen Argumente.

Kommentare


Mọi người ủng hộ để blog được duy trì nhé / Please contribute to keep the blog maintained / Bitte machen Sie eine Spendung, um den Blog aufrechtzuerhalten