(Goethe) Soll die 4-Tage-Woche eingeführt werden? – B2 Sprechen Teil 2
(Zufriedenheit der Mitarbeiter nimmt zu – ja,
nein?)
A: Wir sprechen heute über das
Thema „Soll die 4-Tage-Woche eingeführt werden?“. Darüber lässt sich diskutieren, denn es gibt verschiedene
Meinungen.
Ich habe gehört, dass in Deutschland bereits zwei gängige
Modelle existieren: 4-Tage-Woche mit gleicher Stundenzahl. Das bedeutet, dass
man 40 Stunden pro Woche – 10 Stunden pro Tag arbeitet. Die Arbeitstage werden
länger und das Gehalt bleibt gleich. Die zweite Variante wäre eine 4-Tage-Woche
mit geringerer Stundenzahl. Man arbeitet in der Woche 30 bis 32 Stunden bei
weniger Lohn.
B: Ja, genau, das habe ich auch gehört. Ich weiß auch,
dass Spanien als erstes europäisches Land die Vier-Tage-Woche testen will.
Unternehmen werden dabei vom Staat finanziell unterstützt. Es geht dabei um
eine 32-Stunden-Woche.
Meiner Meinung nach wären beide Modelle attraktiv. Bei 3 freien hat man mehr
Zeit für Familie, Kinder, Freunde und Hobbys. Ich bin
fest davon überzeugt, dass Mitarbeiter aus diesem Grund zufriedener
werden.
A: Ich teile deine Meinung völlig
zu. Was du gesagt hast, finde ich richtig. Bei einer 4-Tage-Woche werden
Mitarbeiter zufriedener. Sie haben mehr Zeit für ihre Familien, Hobbys und können
wichtige Termine auf einen freien Werktag verschieben. Jeder Mitarbeiter hat
mal einen Arzttermin oder muss z.B. einen Monteur bestellen, damit er die
Waschmaschine repariert. Solche Termine sorgen für Ausfälle der Mitarbeiter.
Das ist vor allem bei kleineren Unternehmen spürbar. Nicht immer können andere
Mitarbeiter seinen Kollegen ersetzen.
B: Dein Argument mit der
Terminverschiebung auf einen freien Werktag finde ich
sehr überzeugend.
Ich vertrete folgenden Punkt: Die 4-Tage-Woche mit geringerer Stundenzahl wäre eine
bessere Variante als mit 10 Stunden am Tag. Diese Alternative wäre für Familien
mit Kindern mehr Zeit widmen. Reiselustige würden sich auf die verkürzte Woche
bestimmt auch freuen. Eine 4-Tage-Woche mit 10 Stunden am Tag wäre meines Erachtens
keine gute Alternative. So ein langer Arbeitstag hört sich hart an und bringt
körperliche Belastung.
(Umweltfreundlich – ja, nein?)
A: Ich stimme dir völlig zu.
Außerdem ist die 4-Tage-Woche umweltfreundlicher, denn man erspart sich nicht
nur einen Arbeitstag, sondern auch den Arbeitsweg. Dadurch sinken Treibhausgasemissionen.
Der ökologische Fußabdruck wird niedriger, Energie – und Kostenersparnisse liegen auch auf der Hand.
(gut für die Gesundheit – ja, nein?)
B: Man muss auch nicht außer Acht
lassen, dass weniger Arbeit Stress reduziert, Gesundheit und
Wohlbefinden verbessert und dass es weniger Krankmeldungen und Fehltage dadurch
gibt. Bei einer 4-Tage-Woche können sich Mitarbeiter ausreichend erholen. Sie
haben mehr Zeit zum Ausschlafen, für Familie und Hobbys, wie wir bereits betont haben.
(Die Arbeitsproduktivität steigt – ja, nein?)
A: Ich bin der Meinung, dass eine
4-Tage-Woche die Arbeitsproduktivität steigert. Wenn Arbeitswochen kürzen sind,
haben Mitarbeiter weniger Stress. Sie konzentrieren sich auf einen kürzeren
Zeitraum und wichtige Aufgaben. Man kann nutzlose Diskussionen und Meetings
vermeiden.
B: Ich stimme dir zu, dass
nicht jede Arbeitszeit der Produktivität dient. Viele Mitarbeiter haben Gewohnheiten,
die Zeit verbrauchen, aber nichts zur Produktivität beitragen. Sie machen zum
Beispiel lange Rauchpausen, surfen privat im Internet, besprechen private
Sachen in der Arbeitszeit. Andererseits können Menschen auch nur eine begrenzte
Stundenzahl tatsächlich konzentriert arbeiten. Die Konzentrationsfähigkeit der
Menschen sinkt nach fünf bis sechs Stunden am Tag.
A: Wenn die Arbeitszeit verkürzt wird, müssen
Arbeitnehmer die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit erledigen. Was gerade Fachgebiete
anbetrifft, wäre es für Arbeitgeber nicht so leicht, zusätzliche Mitarbeiter zu
finden, die den Rest der Arbeit erledigen könnten. Eindeutig müssen
Arbeitnehmer disziplinierter und effizienter arbeiten und sich nicht ablenken.
(4-Tage-Woche für Startups und Dienstleister –
ja, nein?)
B: Da stimme ich dir aber nicht
völlig zu, da muss ich kurz einhaken. Ja, man muss natürlich effizienter
arbeiten. Trotzdem fehlt bei einer 4-Tage-Woche die Zeit für soziale
Interaktion im Unternehmen, was ich nachteilig finde. Bei einer 5-Tage-Woche
bleibt mehr Zeit für die Kommunikation mit Kollegen am Arbeitsplatz.
Ich bin auch fest davon überzeugt, dass eine 4-Tage-Woche für Startups nachteilig ist. In der
Startphase müssen Firmengründer an Service und Flexibilität denken, um Kunden
zu gewinnen und sie zu behalten.
A: Das lässt sich natürlich kaum
widerlegen. Das gehe ich zu, das liegt außer Zweifel. Ich bin der Meinung, dass
es sich in diesem Fall lohnt, eine Schichtarbeit einzuführen, um den Service
und die Erreichbarkeit innerhalb der Arbeitswoche zu gewährleisten. Im Pflegesektor
muss jemand rund um die Uhr anwesend sein. Eine verkürzte Woche ist nicht für
jede Branche umsetzbar. Wenn Verkäufe oder die Produktion darunter leiden, muss
man keine Umstellung machen.
B: Aus meiner Sicht könnten wir
noch lange über dieses Thema diskutieren. Ich bedanke mich bei dir für unsere Diskussion.
Auf Wiedersehen! ~Kael~
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